„In der Schweiz könnten wir alle Personen auf die Vordersitze der Autos packen – die Rückbank bliebe leer.“
Am Donnerstag, 20. März 2025 lud der neugegründete Verein Freie Liste Kreuzlingen zu einem spannenden Vortrag mit Thomas Sauter-Servaes, Dozent an der ZHAW, ein. Unter dem Titel „Autokalypse 2.0 – Bitte keine schnelleren Pferde!“ beleuchtete dieser auf unterhaltsame und interessante Weise die drei entscheidenden Faktoren der Verkehrswende: Elektrifizierung, Automatisierung und Sharing-Konzepte. Eines der zentralen Probleme sei die ineffiziente Nutzung von Autos: „In der Schweiz könnten wir alle Personen auf die Vordersitze der Fahrzeuge packen – die Rückbank bliebe leer.“, zeigte Sauter-Servaes auf. Dies verdeutlicht, wie viele Fahrzeuge ungenutzt bleiben und wie viel Potenzial in geteilten Mobilitätslösungen steckt.
Der motorisierte Individualverkehr macht zudem einen großen Teil des CO₂-Fußabdrucks aus. Daher stellt sich die Frage, wie eine nachhaltige Verkehrswende gelingen kann – und wer sie gestaltet. Braucht es dafür die großen Tech-Giganten, welche die neueste Generation autonomer Fahrzeuge entwickeln? Oder lassen sich zukunftsfähige Mobilitätslösungen auch auf lokaler Ebene und ohne Abhängigkeit von globalen Konzernen umsetzen?
Rund 30 interessierte Gäste beteiligten sich mit teils kritischen Fragen an der Diskussion. Im Anschluss stellte die Freie Liste zudem die Idee ihrer Vereinsgründung vor: Im Verein können sich alle Kreuzlingerinnen und Kreuzlinger lokalpolitisch engagieren ohne Parteimitglied zu sein. Die Freie Liste wird sich weiterhin für nachhaltige Verkehrslösungen in der Region einzusetzen.
Die Veranstaltung im Torggel zeigte eindrücklich: Die Zukunft der Mobilität ist nicht nur eine technische, sondern auch eine gesellschaftliche Frage – und die Diskussion darüber ist in vollem Gange.